Pietro III. Candiano, in den zeitnäheren Quellen Petrus Candianus († um 959/960 in Venedig), war nach der traditionellen, staatlich gesteuerten Historiographie der Republik Venedig ihr 21. Doge. Er regierte von 942 bis 959. Unter ihm wurde 944 zum zweiten Mal in der venezianische Geschichte das Mittel der Handelsblockade eingesetzt, um politische Ziele durchzusetzen, aber auch zwei groß angelegte Flottenoperationen, um der slawischen Piraterie in der Adria Herr zu werden. Die zersplitterten Machtverhältnisse in Oberitalien konnte Venedig gleichfalls zu Gunsten seiner wirtschaftlichen Entwicklung ausnutzen und seine dort seit Karl dem Großen bestehenden Privilegien bestätigen lassen.
Sein Sohn und Mitdoge Petrus (IV.) versuchte den alten Dogen zu stürzen, doch wurde er verbannt. Er fand Unterstützung bei König Berengar II. von Italien und kaperte mit der Hilfe von Ravenna venezianische Schiffe. Schließlich wurde er, obwohl die Gemeinde nach seiner Verbannung geschworen hatte, ihn niemals als Dogen zu akzeptieren, nach dem Tod des Vaters in dieses lebenslange Amt gewählt.